Knoblauch - die tolle Knolle
Klein, sehr intensiv, hinterlässt manchmal unangenehmen Geruch, vertreibt Vampire, unterstützt das Immunsystem und gilt als eines der wichtigsten Würzmittel in der Küche. Die Rede ist von Knoblauch.
Na gut, das mit den Vampiren gilt dann doch eher als Märchen bzw. Gruselgeschichte, aber aus dem Land, aus dem Graf Dracula stammt, ist Knoblauch sicher nicht aus der Küche wegzudenken.
Knoblauch, lateinisch mit dem, wie ich finde, wohlklingenden Namen Allium Sativum, gehört in der Familie der Amarillysgewächse zu den Lauchgewächsen. Als Kulturpflanze nicht sehr anspruchsvoll erreicht er eine Wuchshöhe von bis zu 90cm. Im Erdreich bildet sich die wertvolle Knolle mit den umhüllten Zehen aus. Auch die sich überirdisch bildende Blütenknospe kann geerntet und verwendet werden.
Durch Trocknung nach der Ernte trocknen die äußeren Hüllblätter und schützen so die im inneren befindlichen scharf schmeckenden Zehen. Somit lässt sich die schnackhafte Knolle ideal lagern.
Der intensive Geschmack und Geruch entsteht durch die vielfältigen Inhaltsstoffe. Diese unterstützen nicht nur das Würzen diverser Speisen, sondern finden auch Anwendung in der Naturheilkunde. Zu den bekanntesten Inhaltsstoffen zählt vor allem das Alliin. Dieser sorgt unter anderem auch für den nicht so beliebten schlechten Atem nach dem Genuss der Knolle. Das zählt übrigens zu den schwefelhaltigen Stoffen, die ebenfalls dafür sorgen, dass der Knoblauch nach Anschnitt oder Verarbeitung sich grün verfärbt. Diese Verfärbung ist weder gesundheitsschädlich noch hat es andere negative Auswirkungen.
Alliin wird mit weiteren Verbindungen zu Allicin umgewandelt. Allicin bekämpft vor allem Viren, Pilze und Bakterien. Es gilt als natürliches Penicillin. Auch der Inhaltsstoff Ajoen wirkt blutdrucksenkend und blutverdünnend und schütz somit vor Herz- Kreislauferkrankungen. Aber nicht nur die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe stärken das Immunsystem, sondern auch Calium, Vitamin C, Kalzium und weiter sehr wertvolle Inhaltsstoffe helfen dem Körper zum Beispiel beim Knochenaufbau.
Angewendet wird der Knoblauch aber nicht nur innerlich, wobei er roh, gegart oder sogar fermentiert genossen wird, auch Äußerlich angewendet kann er zum Beispiel gegen Warzen helfen.
Aber dennoch gibt es Menschen, die rohen Knoblauch nicht sehr gut vertragen. Auch sollte er nicht überdosiert werden. Der, durch den Genuss entstandene unangenehme Mundgeruch wird oft als sehr störend empfunden. Auch über die Haut kann ein unangenehmer Geruch entstehen. Hier gibt es wenig, was dagegen getan werden kann. Lediglich gegen den Geruch an den Finger kann abgehilfe geschaffen werden, wenn man beim Reinigen zusätzlich die Finger an Metall gerieben werden. (Zum Beispiel am Wasserhahn oder einer Edelstahlspühle).
Der Giersch
Meistens kennt man den Giersch nur als lästiges "Un"-Kraut. Viele Gärtner ärgern sich über seine Widerstandsfähigkeit und seine starke und schnelle Ausbreitung. Doch, wenn man beginnt dieses aromatische Kraut in der Küche oder als Heilkraut zu verarbeiten, kann er meist gar nicht schnell genug nachwachsen.
Der Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaecea) und ist unter dem lat. Namen Aegopodium podagria zu finden. Umgangssprachlich nennt man ihn auch Geifuß oder mostviertlerisch "Goashaxn", Dreiblatt, Erdholler, sowie noch einige weitere gutklingende Namen sind im Laufe der Zeit entstanden.
Grundsätzlich ist der Giersch nicht sehr anspruchsvoll. Man findet ihn am Waldrand, in schattigen Gartenbeete oder unter Hecken. In der Familie der Doldenblütler, denen auch die schmackhafte Petersilie oder der würzige Liebstöckel angehören, finden sich auch einige sehr giftige Verwandte. Allerdings hat der Giersch ein paar sehr markante Bestimmungsmerkmale, die ihn unverkennbar machen wenn man ihn mal entdeckt hat. So zum Beispiel sein bis zu 20cm langer kantiger Stiel auf dem die manchmal leicht behaarten Blätter sitzen. Vor allem der Querschnitt des Stängel ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal, da dieser ein Dreieck bildet. Die Blattränder sind leicht gezahnt, dreigeteilt und die beiden unteren Blattteile haben oft ein großes und ein kleines Blatt. Die weiße, von 12-18 strahlige Doldenblüte sitzt auf einem bis zu 90cm leicht kantigen bis rundem Stängel. Blütezeit kann von Mai bis Juli andauern. Erntezeit der Blätter startet im März und bei regelmäßiger Ernte kann diese bis September andauern, da er laufend nachwächst.
Als Verwandter zu den kräftigen Gewürzkräutern weist der Giersch auch einen sehr würzigen Eigengeschmack auf. Verwendet werden vor allem die frisch aus dem Boden treibenden Blätter, die durch ihre Form an Ziegenhufe erinnern. Deshalb auch der Name Geißfuß. Ältere Blätter, sowie größere Blätter nach der Blüte schmecken nicht mehr so intensiv und sind oft faserig. Verwendet wird der Giersch hauptsächlich frisch. Durch das Trocknen verliert er stark an Aroma. Einfrieren ist noch eine Option der Haltbarmachung. Wen der Geschmack des Krautes überzeugt hat, findet sehr viele Rezepte. Ob frisch in Pesto, als Suppe sowie traditionel in der "Neunkräutersuppe" oder als Gewürzkraut in zahlreichen anderen Gerichten veredelt der Giersch das Essen.
Nicht nur kulinarisch überzeugt die weißblühende Pflanze, sondern auch als Heilkraut wird sie gerne eingesetzt. Viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Vitamine, Kalium und Mangan sind förderlich für eine gesunde Ernährung. Vor allem die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wie Cumarin, ätherische Öle und Saponine unterstützen die heilende Wirkung bei Blasenentzündung, Gicht, Frühjahrsmüdigkeit. Auch bei Insektenstichen, Sonnenbrand oder leichten Verbrennungen kann der Giersch Linderung verschaffen.
Verwendet werden hierzu vor allem direkt die frischen Blätter oder ein Tee daraus.
Auch in der Hexenküche wird der Giersch gerne verarbeitet. Zur Zeit befindet sich eine würzige und scharfe "Schoafe Goatn-Chilisoß" im Sortiment der Hexenküche.
Kastanie ist nicht gleich Kastanie
Rosskastanie und Edelkastanie im Überblick
Herbstzeit ist Kastanienzeit! Sie werden zur Dekoration, Bastelmaterial, Tierfutter oder auch als Waschmittel verwendet. In vielen Regionen finden sich Kastanien am Speißeplan wieder. Vorallem die "Nussfrüchte" sind im Herbst sehr begehrt. Allerdings handelt es sich hier, trotz optischer Ähnlichkeiten um zwei verschiedene Pflanzen. Einige Unterscheidungsmerkmalen finden sich im nachfolgendem Absatz.
Zur Herbstdeko verwendet wird hauptsächlich die Rosskastanie. Die sehr beliebten Park- und Alleebäume gehören der Familie der Seifenbaumgewächse an. Die essbaren Kastanien, auch Maroni oder Edelkastanie genannt sind im Unterschied zur Rosskastanie ein Mitglied der Familie der Buchengewächse. Die Früchte der Rosskastanie sind von einer Fruchthülle umhüllt die mit kurzen, harten Stacheln umgeben ist. Die Frucht selbst ist rundlich, dunkelbraun mit einem markanten hellem Fleck an einer Stelle. Auch die Maronen, Nussfrüchte der Edelkastanie, besitzen eine starke Hülle, diese ist allerdings mit eher weichen Stacheln überseht. Im inneren der Frucht der Edelkastanie befinden sich 2, manchmal 3 dunkelbraune Früchte, die nach oben hin zugespitzt sind. Auf dieser Spitze findet sich ein kleiner Haar-Bausch.
Sehr auffällig sind auch die Blüten der Rosskastanie. Je nach Sorte leuchten diese bis zu 20cm langen Blütenrispen in weiß bis rot etwa ab Mitte Mai. Die Blüten der Edelkastanie sind eher unscheinbar.
Größere Unterschiede gibt es bei den Blättern. Typisches Erkennungsmerkmal der Rosskastanie ist die Anordnung des 5-11 gliedrigem Blattes, dass sehr an eine große Hand erinnert. Sie haben einen gesägten bis gezähnten Blattrand. Die Blätter der Edelkastanie sind einzeln am Blatt angebracht, haben eine länglich, ovale Form und kleine Spitze Zähnchen rund um den Blattrand.
Wie wichtig eine Unterscheidung der beiden Bäume wird, zeigt sich bei genauerer Betrachtung der Inhaltsstoffe. Die Früchte der Rosskastanien gelten als sehr Saponinhaltig. Saponine sind schwer verträglich und können Übelkeit, Erbrechen bzw. Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Durch "Auswaschung" der Saponine könnten die Früchte jedoch gekocht und gegessen werden. Äusserlich wendet man die Rosskastanie vor allem zur Linderung bei Venenleiden , Krampfadern oder Hautleiden an. Weitere Inhaltsstoffe der Pflanze wie zb. Aesculin, Bitterstoffe, Gerbsäure und Alantoin werden in der Volksheilkunde bei Husten, rheumatische Schmerzen oder Entzündungen des Verdauungstraktes angewendet. Eine besondere Verwendung der Rosskastanienfrüchte ist als Waschmittel. Hier gehts zum Rezept...
Die Früchte der Edelkastanie hingegen, sind essbar, gelten als fett- und kalorienarm, vitaminreich und schmecken nussig. Der typisch süßliche Geschmack der Maroni kommt durch den hohen Stärke Anteil der Früchte zustande. Kalium und Magnesium, sowie Vitamine B, C und E zählen ebenfalls zu den wertvollen Inhaltsstoffen.
Die Rose - Symbolträchtig und Heilkräftig
Die Rosen gehören zu der Familie der Rosengewächse Rosaceae, zu der auch zum Beispiel unsere heimischen Obstbäume angehören.
Rosen sind aus unseren Gärten, aber auch aus unseren Wäldern nicht mehr wegzudenken. Dem Duft einer Rose kann fast niemand widerstehen. Ob in der Kosmetik oder auch im Lebensmittelbereich hat die Rose bereits ihren fixen Platz. Grundsätzlich kann eine jede Rose verwendet werden, allerdings sollte sie duften und keinesfalls mit chemischen Düngern versorgt worden sein.
Die Blütenblätter werden frisch oder getrocknet angewendet. Im Herbst beschenkt uns die Rose mit frischen Hagebutten, die Sammelnuss-Frucht aus der Rosenblüte, die bei uns vor allem von der Hundsrose oder auch Heckenrose genannt gesammelt werden.
Die Blüten der Rose enthalten vor allem reichlich ätherisches Öl, Gerbstoffe und Saponine. Hagebutten zählen als heimisches Superfood und gelten als wertvoller Vitamin C Lieferant für die kalte Jahreszeit. Dazu werden "die Hetscherl" getrocknet für Tee oder als Zugabe zu Müsli, aber auch als Hagebuttenmus zu Marmelade usw. verarbeitet.
Die Rose zählt auch als sehr Symbolträchtig. Sie steht für die Liebe, die Weiblichkeit, das Sinnliche aber auch als Symbol der Arbeiterbewegung ging sie in die Geschichte ein.
Selbst bei den antiken Griechen, sowie die Römer wussten die Heilkräfte und den unwiderstehlichen Duft der Rosen in der Kräuterkunde anzuwenden. Unter Karl des Großen wurde 794 jedes Landgut verpflichtet, die Rose zu pflanzen.
Und noch eine Info: Vorsicht bei der Pflege und Ernte der Rosen! Sie hat Stacheln, keine Dornen! Dornen sind zB verwachsene Sprossachsen, das heißt mit der Pflanze verwachsen. Stacheln hingegen können leicht abgelöst werden und sind nicht aus einem Organ der Pflanze gewachsen.
Die Brennnessel
Die Brennnessel, Urtica Diocia, gehört zur Familie der Brennnesselgewächse. In den Gärten ist sie für viele ein lästiges "Un"-Kraut, doch, sobald man ihre Vorteile erkennt, kann man gar nicht genug von ihr haben.
Kaum einer, der nicht bereits unangenehme Bekanntschaft mit den sehr feinen Brennhaaren gemacht hat. Bei Berührung dringen die feinen Härchen in die Haut ein und injizieren Ameisensäure, sowie noch weitere Inhaltsstoffe unter die Haut. Hat sich die Pflanze doch einmal zur Wehr gesetzt, ist dies jedoch nicht auf Dauer und rasche Kühlung oder ein Spitzwegerichblatt, fein zerkleinert damit der Pflazensaft auf die betroffene Hautstelle gelangt, schaffen schnelle Linderung. Und keine Sorge, bei uns im Volksmund heißt es: "Wenn dich die Brennnessel sticht, bekommst ka Gicht!"
Dennoch sollte die sehr inhaltsreiche und schmackhafte Pflanze auf keinem Fall in der Kräuterküche und für unser Wohlbefinden fehlen. Als schmackhaftes Gemüse erweist sie sich in Suppe und Spinat als hochwertiger Eisenlieferant. Vitaminreich und blutreinigend hilft sie uns auch frisch im Salat oder Kräuteraufstrich. Übrigens, wird die Brennnessel erhitzt, verschwinden auch die Brennhaare. Verwendet man sie frisch, können die Haare durch kurzes drüberwalken, zB mit einem Nudelholz oder kurzes Überbrühen mit kochendem Wasser entfernt werden.
Verwendet werden hauptsächlich die frischen Triebspitzen, aber auch die köstlichen Samen im Herbst sind eine gelungene, kurz angeröstet, nussige Ergänzung in der Küche. Sie gelten nicht umsonst als "natürliches Viagra".
Als Tee nutzt man die harntreibende Wirkung, auch die Milz und das Verdauungssystem werden positiv unterstützt. Wichtig bei einer Teekur mit Brennnessel ist aber zusätzlich Flüssigkeit dem Körper zuzuführen und diese sollte auch keinesfalls auf Dauer durchgeführt werden. Auch Haut und Haare unterstützt die Brennnessel. Sie hilft Haarwuchs zu kräftigen und unterstützt bei unreiner Haut und Pickel.
Viele Gärtner schwören auf die Brennnesseljauche als hervorragendem Dünger und Schutz gegen Läuse. Wer Schmetterlinge im Garten will, sollte unbedingt einige Pflanzen wild wuchern lassen. Die Liste der positiven Eigenschaften kann noch mit reichlich weiteren Verwendungen ergänzt werden.
Es lohn sich auf jeden Fall der Brennnessel große Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Unter meinen Köstlichkeiten oder in den Rezepten werdet ihr auf jeden Fall auch etwas über die Brennnessel finden.
Viel Spaß beim Erforschen und Probieren!